Du interessierst dich für einen oder mehrere Berufe in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie und hast schon eine Idee davon, wo deine Talente liegen? Dann nutze die Chance und lerne unterschiedliche Berufe, Tätigkeiten und Branchen z.B. im Rahmen von Schülerpraktika kennen – und zwar vor der Entscheidung für eine Lehrstelle. So findest du heraus, ob dieser Beruf auch tatsächlich zu deinen Vorstellungen passt. Die AusbildungsOffensive-Bayern unterstützt dich mit wertvollen Tipps zum Thema Praktikum und zeigt dir, wo du ein Praktikum machen kannst.
Ein Praktikum ist eine befristete Tätigkeit in einem Unternehmensbereich. Besonders interessant ist es für Schüler*innen, Studierende oder Schulabgänger*innen: Ob im Rahmen der beruflichen Orientierung, der Vorbereitung für eine Ausbildung, während eines Studiums zum Erwerb von Schlüsselqualifikationen oder zum Knüpfen von Kontakten – ein Praktikum bietet viel praktische Erfahrung.
Ein Praktikum ist wie ein Sprungbrett in Richtung Ausbildung. Wenn du schon eine Vorstellung von deinem künftigen Traumberuf hast, solltest du eine entsprechende Anfrage auf ein Praktikum in diesem Bereich einreichen, um herauszufinden, ob dir die Tätigkeiten liegen. Sollte dies der Fall sein, bist du schon einen großen Schritt weiter auf dem Weg zu deiner Berufswahl.
Wenn du unsicher bist, welche Berufe tatsächlich für dich geeignet sind und wo deine Talente liegen, solltest du auf jeden Fall in verschiedene Bereiche oder Berufsgruppen hineinschnuppern und mehrere Praktika machen. Entdecke so, welche Tätigkeiten zu dir passen und welche Berufe weniger für dich geeignet sind. Gespräche mit anderen Beschäftigten helfen dir, wertvolle Informationen aus erster Hand zu erhalten.
Falls du aber feststellst, dass die Tätigkeit oder das Unternehmen nicht zu dir passen, ist das auch ein Gewinn für dich. Denn du kannst die Entscheidung für eine andere Lehrstelle treffen und gegebenenfalls noch mal ein Praktikum in einem anderen Unternehmen oder einem anderen Lehrberuf absolvieren. Schließlich brechen Auszubildende oft vorzeitig ihre Ausbildung ab, da die Arbeit oder der Betrieb doch nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen. Damit dir das nicht passiert, solltest du so viel wie möglich über deinen Wunschberuf erfahren und Informationen und Erfahrungen sammeln.
Nicht zuletzt hast du mit Praxiserfahrung bessere Chancen bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz. Solltest du dich später in einer Branche oder einem Bereich bewerben, in dem du bereits ein Praktikum absolviert hast, kann dies ein großer Vorteil sein, da das Unternehmen dich bereits kennengelernt hat. Aber auch bei Bewerbungen für andere Ausbildungsstellen machen sich Praktika bezahlt. Sie zeigen dein Engagement beim Thema Berufsorientierung und beweisen, dass du deine Entscheidung für diesen Ausbildungsplatz bewusst getroffen hast. Aussagekräftige Zeugnisse für absolvierte Praktika sind außerdem wichtig für deine Bewerbung.
Ein Schnupperpraktikum wird auch Hospitation oder Praxiskontakt genannt. Dabei verbringst du einige Tage im Unternehmen und „schnupperst“ in die Tätigkeiten und Arbeitsbedingungen hinein. Wenn du dich um einen Ausbildungsplatz bewirbst, wird dir oft ein Schnupperpraktikum angeboten, damit du und das Unternehmen euch vor der Auswahl besser kennenlernen. Wenn du unter 15 Jahre alt bist, gibt es ein paar rechtliche Einschränkungen.
Ein freiwilliges Praktikum kannst du unabhängig von der schulischen Ausbildung machen, sobald du 15 Jahre alt bist. Ziel ist es, Praxiserfahrung zu sammeln oder dich beruflich zu orientieren. Die Dauer des Praktikums kannst du mit dem Unternehmen absprechen.
Ein ein bis drei wöchiges Schülerpraktikum ist in der Mittelschule in der Regel in der achten oder neunten Klasse Pflicht. Im Gymnasium wird es in der neunten oder elften Klasse im Rahmen des Wirtschafts- und Rechtsunterrichts absolviert. Eine Praktikumstelle für Schüler*innen hilft bei der Berufsorientierung und dem Sammeln von Praxiserfahrung.
Im Internet gibt es spezielle Praktikumsstellenbörsen, z. B. www.sprungbrett-bayern.de. Auf unserer Website www.AusbildungsOffensive-Bayern.de findest du unsere Ausbildungsplatzbörse mit Unternehmen, die auch Schülerpraktika anbieten. Du kannst auch direkt bei deinem Wunsch-Unternehmen auf der Internetseite nachsehen, ob Praktika angeboten werden. Oder du rufst einfach im Unternehmen an und erkundigst dich. Oft werden Praktika ganz unkompliziert auf Anfrage vergeben.
Die Dauer eines Schülerpraktikums kann von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein. Meistens liegt sie zwischen einer und drei Wochen.
Informiere dich über das Unternehmen und die Branche, in der du dein Praktikum machst. Bereite eventuell Fragen vor, die du während des Praktikums stellen möchtest, und achte darauf, dass du passende, saubere Kleidung für den Arbeitsplatz hast.
Als Praktikant*in hast du Anspruch auf eine angemessene Betreuung, Anleitung und Einarbeitung. Du solltest die Arbeitszeiten einhalten und dich an die Vorschriften des Unternehmens halten.
Deine genauen Rechte und Pflichten können sich jedoch ja nach Art des Praktikums und der gesetzlichen Regelungen unterscheiden.
Das hängt von der Art des Praktikums und dem Unternehmen ab. Manche Praktika werden bezahlt, während andere unbezahlt sind. Erkundige dich vorab, ob es in dem Unternehmen eine Praktikumsvergütung gibt.
Während eines kurzen Schülerpraktikums nimmt man eigentlich keinen Urlaub. Bei längeren Praktika kann es jedoch möglich sein, Urlaubstage zu vereinbaren. Kläre dies im Voraus mit dem Unternehmen ab.
Sei pünktlich, höflich und zeige Interesse an den Aufgaben und dem Unternehmen. Stelle Fragen, wenn du etwas nicht verstehst, und sei offen für neues Wissen sowie Erfahrungen.
Sprich mit deinem*r Betreuer*in oder der zuständigen Person im Unternehmen über deine Bedenken. Oft lassen sich Missverständnisse klären und Lösungen finden, um das Praktikum für beide Seiten passend zu gestalten.
Im Praktikumsbericht solltest du das Unternehmen, deine Aufgaben und Erfahrungen während des Praktikums beschreiben. Achte darauf, dass der Bericht gut strukturiert und verständlich ist.
Füge eventuell Fotos oder Grafiken hinzu, um deinen Bericht anschaulicher zu gestalten. Welche Fotos und Grafiken du verwendet darfst, solltest du vorher unbedingt mit dem Unternehmen abgeklärt haben.
Bedanke dich am Ende des Praktikums bei den Verantwortlichen und Kolleg*innen für die Unterstützung und Zusammenarbeit.
Du kannst auch nach einer Kontaktperson im Unternehmen fragen, um bei Fragen, für weitere Praktika oder Ausbildungsmöglichkeiten eine*n Ansprechpartner*in zu haben. Bleibe höflich sowie professionell im Umgang mit dem Unternehmen und zeige dein Interesse an einer möglichen zukünftigen Ausbildung.