absage nach vorstellungsgespräch

Gründe für Bewerbungsabsagen: Das steckt dahinter

  27. Oktober 2025   |     Kategorie: Bewerbungsprozess   |     ca. 8 Min. Lesezeit

Eine Bewerbungsabsage tut weh – egal, ob sie sofort kommt oder nach dem Vorstellungsgespräch. Trotzdem ist sie kein Grund, aufzugeben. Eine Absage bedeutet nicht, dass du ungeeignet bist, denn sie ist ein normaler Teil des Bewerbungsprozesses. Es gibt viele Gründe, warum Unternehmen deine Bewerbung im Auswahlprozess nicht weiter berücksichtigen. Manche liegen in den Unterlagen oder formalen Voraussetzungen, andere daran, dass jemand einfach besser in‘s Team passt.

Grundsätzlich gibt es zwei typische Phasen: die Absage nach der Bewerbung, wenn du gar nicht erst eingeladen wirst, und die Absage nach dem Vorstellungsgespräch, wenn du schon einen Schritt weiter warst.

Beides kann passieren. Wichtig ist, die Gründe zu verstehen. Denn wer weiß, woran es lag, kann sich gezielt verbessern und beim nächsten Mal sicherer auftreten. Genau das erfährst du hier.

Absage nach Bewerbung: Die 4 häufigsten Gründe für Absagen

Grund 1: Deine Bewerbungsunterlagen entsprechen nicht den Anforderungen

Wenn du schon nach der ersten Bewerbungsphase, also nach der schriftlichen Bewerbung, eine Absage bekommst, liegt das oft an den formalen Voraussetzungen. Vielleicht passt dein Schulabschluss nicht ganz, bestimmte Noten liegen unter den Erwartungen oder ein Zeugnis fehlt. Für Unternehmen sind diese Kriterien häufig der erste Filter – vor allem, wenn viele Bewerbungen eingehen.

Das bedeutet aber nicht, dass du keine Chance hast. Wenn du dich für den Beruf begeisterst, kannst du das im Anschreiben zeigen. Erkläre kurz, warum du dich trotzdem geeignet fühlst und bereit bist, dich weiterzuentwickeln. Motivation und Engagement machen oft den entscheidenden Unterschied.

Grund 2: Automatische Vorauswahl durch Software (ATS-Systeme)

Vor allem größere Betriebe nutzen Programme, die Bewerbungen automatisch vorsortieren. Diese sogenannten Bewerbungsmanagement-Systeme achten auf bestimmte Begriffe in den Unterlagen. Fehlen diese Schlüsselwörter, kann es passieren, dass deine Bewerbung gar nicht erst von einer Person gelesen wird.

Deshalb lohnt sich ein genauer Blick in die Stellenausschreibung. Welche Fähigkeiten oder Eigenschaften werden dort mehrfach erwähnt? Begriffe wie Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit oder Interesse an Technik solltest du in dein Anschreiben einbauen, wenn sie dort erwähnt werden. Natürlich so, dass es zu dir passt. Und verschick deine Unterlagen immer als PDF, damit sie problemlos verarbeitet werden können.

Kleiner Tipp: KI kann dir helfen, die richtigen Keywords rauszusuchen, und diese organisch in deinem Anschreiben und Lebenslauf zu integrieren! Mehr Infos?

Grund 3: Zu viele Bewerbungen - Auswahl nach Reihenfolge

Beliebte Ausbildungsberufe ziehen viele Bewerbungen an. Wenn innerhalb kurzer Zeit Dutzende Unterlagen eingehen, werden sie meist in der Reihenfolge ihres Eingangs geprüft. Wer sich früh bewirbt, hat deshalb manchmal bessere Chancen, schnell berücksichtigt zu werden.

Versuche, dich möglichst bald nach Veröffentlichung einer Stelle zu bewerben. Wenn du später dran bist, kannst du im Anschreiben mit einem persönlichen Bezug punkten – zum Beispiel, dass du das Unternehmen schon von einer Messe kennst oder in der Nähe wohnst. Das zeigt echtes Interesse und hebt dich von anderen ab.

Grund 4: Bewerbungsunterlagen sind nicht überzeugend

Manchmal erfüllen Bewerber*innen alle Voraussetzungen, doch die Unterlagen wirken zu unpersönlich oder unstrukturiert. Ein Standardanschreiben, das an viele Firmen gleich verschickt wird, fällt sofort auf. Auch ein unübersichtlicher Lebenslauf oder Rechtschreibfehler machen schnell einen schlechten Eindruck.

Dein Anschreiben sollte zeigen, dass du dich mit dem Beruf und dem Unternehmen beschäftigt hast. Schreib, was dich interessiert, welche Stärken du mitbringst und warum du genau dort deine Ausbildung machen möchtest. Wenn du dir unsicher bist, hol dir Unterstützung, zum Beispiel von Lehrkräften oder Eltern.

Absage nach Vorstellungsgespräch: Warum es nicht geklappt hat

Grund 1: Jemand anderes war besser geeignet

Manchmal liegt es einfach daran, dass jemand anderes besser ins Profil passte. Vielleicht hatte die Person schon ein Praktikum im Beruf gemacht, bessere Noten oder etwas mehr Erfahrung. Auch Sympathie und Teamgefühl spielen im Auswahlprozess eine Rolle.

Grund 2: Du warst nicht gut genug vorbereitet

Viele Bewerber*innen unterschätzen, wie wichtig Vorbereitung ist. Wenn du im Gespräch keine Fragen stellst oder nicht weißt, was das Unternehmen genau macht, kann das schnell Desinteresse vermitteln.

Grund 3: Kommunikation und Auftreten im Gespräch

Im Vorstellungsgespräch zählt nicht nur, was du sagst, sondern auch, wie du auftrittst. Aufregung ist vor allem beim ersten Gespräch völlig normal. Vielleicht führt sie dazu, dass du leiser sprichst oder den Blickkontakt meidest. Das ist kein Fehler, sondern einfach Übungssache.

Versuche, dich vorher ein bisschen vorzubereiten: Sprich mit jemandem aus deinem Umfeld über typische Fragen oder probiere, dich selbst kurz im Spiegel oder per Video zu beobachten. So bekommst du ein Gefühl dafür, wie du wirkst und lernst, sicherer aufzutreten.

Wenn du während des Gesprächs merkst, dass die Nervosität dich überkommt, hilft es, kurz innezuhalten und tief durchzuatmen. Du musst nicht sofort auf jede Frage antworten – nimm dir ruhig einen Moment, um nachzudenken. So kannst du deine Gedanken ordnen und in Ruhe antworten, statt dich unter Druck zu setzen. Ein ruhiges, freundliches Auftreten zeigt, dass du interessiert bist und dich bemühst. Genau das zählt.

Hier findest du noch mehr Tipps zu deinem Bewerbungsgespräch

Grund 4: Fachliche Kompetenz hat nicht überzeugt

In manchen Ausbildungsbetrieben gehören kleine Tests oder Aufgaben zum Auswahlverfahren. Dabei geht es nicht nur darum, alles perfekt zu wissen, sondern auch darum, wie du an Aufgaben herangehst. Wenn du bei Mathe, Physik oder logischem Denken noch unsicher bist, ist das kein Problem – das lässt sich trainieren.

Grund 5: Kultureller Fit hat nicht gepasst

Manchmal liegt der Grund für eine Absage gar nicht in deinen Noten oder Fähigkeiten, sondern einfach darin, dass du menschlich oder vom Arbeitsstil her nicht ganz zum Team gepasst hast. Das nennt man „Cultural Fit“. Damit ist gemeint, dass die Werte, die Stimmung und die Art zu arbeiten im Unternehmen zu dir passen sollten – und umgekehrt.

In jedem Betrieb herrscht ein bestimmter „Vibe“. In manchen Teams geht es eher ruhig und konzentriert zu, andere sind laut, lebendig und sehr direkt. Wenn du zum Beispiel ein eher zurückhaltender Typ bist und in einem hektischen Umfeld landest, kann das anstrengend werden. Oder wenn du lieber selbstständig arbeitest, aber in einem Betrieb mit starkem Teamfokus startest, fühlt sich das vielleicht nicht richtig an. Auch unterschiedliche Erwartungen können eine Rolle spielen. Zum Beispiel, wenn du viel Wert auf klare Strukturen legst, das Unternehmen aber sehr flexibel und spontan arbeitet.

Das alles heißt nicht, dass du etwas falsch gemacht hast. Es bedeutet nur, dass die Arbeitsweise oder die Atmosphäre dort nicht optimal zu dir gepasst hat. Und das ist völlig in Ordnung. Besser, du merkst das früh, als wenn du später unzufrieden in deiner Ausbildung wärst. Eine Absage kann dir helfen, herauszufinden, was dir wirklich wichtig ist: Welche Menschen, welches Arbeitsumfeld und welche Werte zu dir passen. So lernst du mit jeder Erfahrung mehr darüber, wo du dich langfristig wohlfühlen wirst.

Grund 6: Motivation und Ziele nicht klar vermittelt

Im Vorstellungsgespräch möchten Ausbildende verstehen, warum du dich für genau diesen Beruf entschieden hast. Wenn du auf Fragen wie „Warum dieser Beruf?“ oder „Was sind deine Ziele?“ nur mit einem Schulterzucken oder „Keine Ahnung“ antwortest, kann das schnell unsicher oder desinteressiert wirken. Auch wenn du als einzigen Grund das Gehalt nennst oder gar keine Vorstellung hast, wo du dich in ein paar Jahren siehst, hinterlässt das keinen starken Eindruck.

 

So gehst du mit einer Absage nach dem Vorstellungsgespräch um

Feedback einholen und lernen

Eine Absage ist kein schönes Gefühl, aber sie kann dir wertvolle Hinweise geben. Wenn du magst, kannst du höflich nachfragen, woran es gelegen hat. Eine kurze, freundliche E-Mail reicht völlig aus. Zum Beispiel so:

Betreff: Rückmeldung zum Vorstellungsgespräch

Sehr geehrte*r [Ansprechpartner*in],

vielen Dank für die Möglichkeit, mich persönlich bei Ihnen vorzustellen und mehr über Ihr Unternehmen zu erfahren. Auch wenn es dieses Mal leider nicht geklappt hat, würde ich mich sehr freuen, wenn Sie mir ein kurzes Feedback geben könnten, woran es gelegen hat. So kann ich mich gezielt verbessern und Ihre Hinweise beim nächsten Gespräch berücksichtigen.

Mit freundlichen Grüßen

[Dein Vor- und Nachname]

Nicht jedes Unternehmen antwortet, aber wenn du Feedback bekommst, ist das eine große Chance. So erfährst du, was gut lief und wo du dich noch weiterentwickeln kannst. Wichtig ist, die Rückmeldung nicht persönlich zu nehmen, sondern sie als Hilfe zu sehen. Jede Erfahrung bringt dich weiter – auch eine Absage.

Wie du nach einer Absage entspannt bleibst , was du daraus lernen kannst und warum es sich lohnt, dranzubleiben – erfährst du hier im Video:

Dieses Video ist im erweiterten Datenschutzmodus von Youtube eingebunden, der das Setzen von Youtube-Cookies solange blockiert, bis ein aktiver Klick auf die Wiedergabe erfolgt. Mit Klick auf den Wiedergabe-Button erteilst du deine Einwilligung darin, dass Youtube auf dem von dir verwendeten Endgerät Cookies setzt, die auch einer Analyse des Nutzungsverhaltens zu Marktforschungs- und Marketing-Zwecken dienen können. Näheres zur Cookie-Verwendung durch Youtube findest du in der Cookie-Policy von Google unter https://policies.google.com/technologies/types?hl=de.
absagegründe bewerbung nach vorstellungsgespräch

Strategie anpassen

Wenn du mehrere Absagen bekommen hast, kann es helfen, deine Bewerbungsstrategie zu überdenken. Vielleicht ist es nur eine Kleinigkeit, die du anpassen kannst oder du stellst fest, dass du deine Suche etwas breiter aufstellen solltest.

Überleg dir zum Beispiel:

Alternative Berufe prüfen

Gibt es ähnliche Ausbildungsberufe, die ebenfalls zu deinen Interessen passen?

Kleinere Betriebe anvisieren

Könntest du dich auch bei kleineren oder mittelständischen Betrieben bewerben, die weniger Bewerbungen bekommen?

Suchradius erweitern

Oder wäre es denkbar, deinen Suchradius auf eine andere Region zu erweitern?

Wartezeit sinnvoll überbrücken

Manchmal lohnt es sich auch, die Zeit bis zur nächsten Bewerbung sinnvoll zu nutzen. Ein Praktikum kann dir helfen, neue Erfahrungen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und selbstsicherer zu werden. Auch Zusatzkurse, Sprachtrainings oder schulische Projekte zeigen Engagement. Genau das, was Ausbildende schätzen.

Fazit

Absagen gehören zum Bewerbungsprozess dazu. Niemand bekommt jede Stelle – auch nicht die, die später erfolgreich in ihrem Beruf sind. Entscheidend ist, dass du dich nicht entmutigen lässt, sondern aus jeder Erfahrung lernst.

Ready für den nächsten Schritt?

Mit jeder Bewerbung wirst du sicherer, mit jedem Gespräch besser vorbereitet. So wächst nicht nur dein Selbstvertrauen, sondern auch dein Gefühl dafür, was zu dir passt. Bleib dran, bleib neugierig – und mach weiter. Denn genau so findest du den Ausbildungsplatz, der wirklich zu dir passt.

 

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