Jugendlicher checkt Ausbildungsvertrag.

Der Ausbildungsvertrag

Was ist ein Ausbildungsvertrag?

Du stehst kurz vor deinem Start ins Berufsleben und hast endlich eine Zusage für deine Wunschausbildung? Glückwunsch! Jetzt kommt der nächste wichtige Schritt: Der Ausbildungsvertrag. Aber was ist ein Ausbildungsvertrag eigentlich genau?

Ein Ausbildungsvertrag (auch Berufsausbildungsvertrag genannt) ist die rechtliche Grundlage für deine Ausbildung. Er legt die Bedingungen fest, unter denen du deine Ausbildung in einem Unternehmen absolvierst und beschreibt die Rechte und Pflichten, die du als Auszubildende*r hast.

Anders als bei vielen anderen Verträgen kann dein Ausbildungsbetrieb den Inhalt des Ausbildungsvertrags nicht frei gestalten. Die meisten Punkte sind nach strengen gesetzlichen Vorgaben für Berufsausbildungen geregelt und in Musterverträgen festgehalten. Das schützt dich als Azubi!

Inhalte Ausbildungsvertrag: Was muss drin stehen?

Icon Vorschriften Ausbildungsvertrag

Welche zusätzlichen Vorschriften während der Ausbildung beachtet werden müssen (v.a. tarifliche Regelungen, Betriebsordnungen, Dienstvereinbarungen).

Icon Ausbildungsverguetung Ausbildubsgvertrag

Wie und in welcher Höhe die Ausbildung vergütet wird (dazu gehören u.a. auch Sachleistungen wie z.B. Wohnung oder Übernahme der Kosten für außerbetriebliche Maßnahmen und Berufskleidung, Regelungen zur Lohnfortzahlung).

Icon Ausbildungsvertrag Dauer

Die Dauer mit Beginn und Ende der Ausbildung.

Urlaubskalender Icon

Welche Urlaubsregelungen bestehen.

Icon Ausbildungsmassnahmen Ausbildungsvertrag

Welche außerbetrieblichen Ausbildungsmaßnahmen nötig sind.

Icon Ziele Ausbildungsvertrag

In welchem Beruf ausgebildet werden soll und welche Ziele mit der Ausbildung verfolgt werden.

Icon Arbeitszeit Ausbildungsvertrag

Wie viele Stunden die tägliche Arbeitszeit beträgt.

Icon Probezeit Ausbildungsvertrag


Wie lange die Probezeit dauert.

Icon Ausbildungsvertrag Kuendigungsbedingungen

Unter welchen Voraussetzungen eine Kündigung des Ausbildungsvertrags möglich ist (v.a. Kündigungsbedingungen während der Probezeit, Kündigungsgründe, Kündigungsform, Gründe für die Unwirksamkeit von Kündigungen, Schadensersatzpflicht auf beiden Seiten, Regelungen bei Betriebsaufgabe oder Entzug der Ausbildungseignung).

Wann wird der Ausbildungsvertrag abgeschlossen?

Der Ausbildungsvertrag wird vor Beginn deiner Ausbildung aufgesetzt und unterschrieben. Am besten kümmerst du dich frühzeitig darum, damit noch genug Zeit bleibt, alle Details zu klären. Normalerweise bekommst du den Vertrag zugeschickt oder bei einem persönlichen Termin im Unternehmen ausgehändigt.

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Wer muss den Ausbildungsvertrag unterschreiben?

Damit der Ausbildungsvertrag gültig ist, muss er von bestimmten Personen unterschrieben werden:

  • Von dir als zukünftige*r Auszubildende*r
  • Von deinen Eltern oder gesetzlichen Vertreter*innen, wenn du noch minderjährig bist
  • Von der ausbildenden Person oder einer Vertretung des Ausbildungsbetriebs

Wichtig: Auch wenn deine Eltern bei Minderjährigkeit mit unterschreiben müssen, bist du als Azubi der eigentliche Vertragspartner. Du übernimmst damit auch Verantwortung für die Einhaltung des Vertrags

Was steht nicht im Ausbildungsvertrag? Ungültige Klauseln

Nicht alles darf in einem Ausbildungsvertrag stehen. Gesetzeswidrig und damit ungültig sind Vertragsklauseln wie:

  • Verpflichtungen, die dich nach der Ausbildung in deiner Berufsausübung einschränken
  • Verpflichtungen zu Entschädigungszahlungen für die Berufsausbildung
  • Vertragsstrafen für den Fall, dass du die Ausbildung abbrichst
  • Klauseln, die Schadensersatzansprüche an den Ausbildungsbetrieb ausschließen

Wichtig zu wissen: Eine Übernahmeverpflichtung des Betriebs kann erst in den letzten sechs Monaten der Ausbildung mit einem zusätzlichen Vertrag vereinbart werden. Vorher getroffene Vereinbarungen sind unwirksam.

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Die Probezeit im Ausbildungsvertrag

Die Probezeit ist ein wichtiger Bestandteil des Ausbildungsvertrags. Sie dauert mindestens einen Monat und höchstens vier Monate. Während dieser Zeit können sowohl du als auch der Ausbildungsbetrieb das Ausbildungsverhältnis ohne Angabe von Gründen und ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist beenden.

Die Probezeit dient beiden Seiten dazu, festzustellen, ob die Ausbildung den jeweiligen Vorstellungen entspricht und ob du für den gewählten Beruf geeignet bist.

Kündigung des Ausbildungsvertrags

Ein Ausbildungsvertrag kann unter bestimmten Bedingungen gekündigt werden:

  • Während der Probezeit:
  • Jederzeit ohne Angabe von Gründen Ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist
  • Schriftlich

Nach der Probezeit:

  • Vom Auszubildenden mit einer Kündigungsfrist von vier Wochen, wenn er die Berufsausbildung aufgeben oder sich für eine andere Ausbildung entscheiden möchte
  • Vom Ausbildenden nur aus wichtigem Grund ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist
  • Die Kündigung muss schriftlich und unter Angabe der Kündigungsgründe erfolgen.

Häufige Fragen zum Ausbildungsvertrag

Kann ich meinen Ausbildungsvertrag auch digital unterschreiben?

In vielen Fällen ist eine handschriftliche Unterschrift erforderlich. Einige Kammern akzeptieren mittlerweile aber auch digitale Unterschriften. Erkundige dich am besten direkt bei deinem Ausbildungsbetrieb oder der zuständigen Kammer.

Was passiert, wenn ich meinen Ausbildungsvertrag verliere?

Keine Panik! Du kannst jederzeit bei deinem Ausbildungsbetrieb oder bei der zuständigen Kammer eine Kopie deines Ausbildungsvertrags anfordern.

Was passiert, wenn mein Ausbildungsbetrieb die Bedingungen des Ausbildungsvertrags nicht einhält?

Wenn dein Ausbildungsbetrieb gegen den Ausbildungsvertrag verstößt, solltest du zunächst das Gespräch suchen. Hilft das nicht, kannst du dich an die zuständige Kammer, die Berufsschule oder eine Rechtsberatung wenden.

Kann ich meinen Ausbildungsvertrag auch vor Beginn der Ausbildung kündigen?

Ja, du kannst den Ausbildungsvertrag auch vor Beginn der Ausbildung kündigen. Allerdings solltest du dies so früh wie möglich tun und deinen Ausbildungsbetrieb schriftlich informieren.

Kann ich während der Ausbildung den Betrieb wechseln?

Ein Betriebswechsel während der Ausbildung ist grundsätzlich möglich, erfordert aber die Zustimmung aller Beteiligten. Du benötigst dann einen neuen Ausbildungsvertrag mit dem neuen Betrieb.

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